Radtour- Programm 2009unter dem Motto:" mit Rad und Tat zum Atomausstieg" Die 6 Radtouren im Einzelnen: Sonntags um 10 Uhr
EinleitungIm Superwahljahr 2009 ist mit einer erneuten Diskussion über den Atomausstieg oder vielmehr über den Ausstieg aus dem Atomausstieg zu rechnen. Wir wollen uns die Achillesferse der Atomkraft anschauen – den Umgang mit dem Müll. Alle derzeitigen Atommüllendlager bzw. geplanten Atommüllendlager befi nden sich in Braunschweigs näherer Umgebung und sind sogar mit dem Fahrrad erreichbar. Während der Fahrradtouren möchten wir uns einen Überblicküber die aktuellen Entwicklungen sowie über die Alternativen zur Atomkraft verschaffen und selbstverständlich einfach schöne Radtouren im Braunschweiger Umland genießen. Hier ist für jeden Anspruch und jede Fitness etwas dabei. Wir starten mit dem körperlichen sowie thematischen Prolog in
die Asse. Hier wird uns die Geologie speziell in Bezug auf Atommülllagerung
erklärt. Es folgt eine Rundfahrt zu den beiden
Atommülllagern in unmittelbarer Nähe – Asse II und Schacht
Konrad. Den sportlichen Höhepunkt stellt die Fahrt ins Wendland
zur kulturellen Landpartie dar. Darauf folgt ein thematischer
Abstecher zur Entwicklung der Industriestadt Salzgitter.
Anschließend geht es noch einmal sportlich zur »Atommüllkippe« Morsleben. Als Epilog unseres Radtour-Programms schauen
wir uns mit Blick auf die Bundestagswahl Alternativen zur
konventionellen Stromerzeugung an.
So. 19 April
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Foto: Thomas Erbe |
Foto: Thomas Erbe |
Eine Fahrrad-Rundfahrt durch die Region Braunschweig, die zeigt, wie viele »Atommüllkippen« es in der unmittelbaren Nachbarschaft von Braunschweig gibt und geben soll. Die Kriterien, nach denen die geplanten Lager ausgesucht wurden, sind bei der ehemaligen Erzmine Konrad und dem Salzbergwerk Asse gleich: Es ist ein vorhandenen tiefes Loch in der Erde, das günstig zu erwerben war. Heutigen Vorraussetzungen einer Standortsuche entsprechen beide Orte nicht! Sollte der Atommüll aus der Asse herausgeholt werden, um ihn dann sofort in den Schacht Konrad wieder hinein zu werfen, würde das die Fehler der Vergangenheit nur wiederholen – ohne Lerneffekt.
Bei dieser Tour, wo wir erst an Konrad und dann an der Asse vorbeiradeln, wird deutlich, wie nah diese beiden Bergwerke zusammen liegen. An den Toren der beiden Schachtanlagen wird es weiterführende Informationen zu den lokalen Problemen geben.
Länge: 80 km
gut gestärk jetzt im Gespräch untereinander über das Projekt "Atommülllager" |
Blick vom Sportplatz Bleckenstedt über den Kanal zum Schacht KONRAD II |
der Bereich, über den später die Anlieferung des Atommülls stattfinden soll |
am Schacht Asse II, wo die Fahrradgruppe mit den Spaziergängern zusammentrafen |
am Schacht Asse II, wo die Fahrradgruppe mit den Spaziergängern zusammentrafen |
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Wir fahren über Wolfsburg und Salzwedel nach Lüchow. Für
diese Tour wird ein tourentaugliches Fahrrad sowie körperliche
Fitness vorausgesetzt. Unterwegs ist es nicht möglich noch in
den Zug umzusteigen. Alternativ kann mit dem Zug von Braunschweig
nach Salzwedel gefahren werden. In Salzwedel treffen
sich die Rad- und Zuggruppe und fahren gemeinsam nach Lüchow.
Dort werden wir mit einem gemeinsamen Abendessen
begrüßt. Für die Verpflegung während der Radtour ist selbst
zu sorgen. Am Freitag und Samstag können wir an Veranstaltungen
der kulturellen Landpartie teilnehmen, welche mit dem
Rad angefahren werden. Die Entfernungen im Wendland sind
nicht zu unterschätzen. Die Kulturelle Landpartie gibt Einblicke
in die Lebensweise und besondere Kreativität der Menschen
im Landkreis Lüchow-Dannenberg, die eine perfekte Symbiose
zwischen intellektuell geprägten Fortschritt und traditioneller
Kultur zu bieten haben. Künstler und Handwerker präsentieren
ihre Arbeiten. Die Unterkunft ist das Landgasthaus in Meuchefitz.
Dort kann entweder gezeltet werden (die benötigte
Ausrüstung ist selbst mitzubringen) oder es kann in Mehrbettzimmern übernachtet werden. Jeden Tag gibt es ein gemeinsames
Frühstück und Abendessen im Landgasthaus. Sonntag
nach dem Frühstück fahren wir über Salzwedel und Wolfsburg
zurück nach Braunschweig. Auch hier kann wieder der Zug ab
Salzwedel genommen werden. Für diese Tour ist eine Anmeldung
bis zum 1. Mai erforderlich.
Da noch Plätze frei sind - auch für Übernachtung im Mehrbettzimmer - können noch Anmeldungen angenommen werden.
Treffen (Fahrrad): 7.00 Uhr, Naturhistorisches Museum
Treffen (Zug/Rad-Kombi): 11.45 Uhr Bahnhofsvorplatz BS
Strecke: (als Google-Earth - Karte im .kmz Vormat)
Kosten:
Länge: Braunschweig-Lüchow: ca. 120 km
Salzwedel-Lüchow: ca. 20 km
Für diese Tour ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich
oder
Kaum eine andere Stadt in Deutschland ist derart geprägt durch die Industriepolitik der nationalsozialistischen Regierung wie Salzgitter. Auf dem Reißbrett entstanden durch die Zusammenlegung von 31 Dörfern, die zu einer einzigen großen Stadt ausgebaut werden sollten, bilden heute Stahlwerk und Fahrzeugbaubetriebe das wirtschaftliche Rückgrat Salzgitters.
Starten wird die Tour in Bleckenstedt mit einer kurzen Einführung
zur Entstehung der Hüttenwerke.
Weitere Stationen:Stahlwerke Salzgitter und die Geschichte der Zwangsarbeit,
Watenstedt ein Dorf ohne Zukunft? und Stadtentwicklung im
Nationalsozialismus am Beispiel Lebenstedts.
Treffen:
Länge: 50 km
Diese Tour entfällt, da am So. 30.8. Abends der Anti-Atom-Treck aus Gorleben in Braunschweig ankommt.
Als Ersatz kann der Treck in der Region Braunschweig begleitet werden - auch am Mittwoch, 2.9. von der Asse nach Morsleben.
Über Riddagshausen, Rieseberg und Mariental fahren wir zur »Atommüllkippe« Morsleben bei Helmstedt. Während der Pausen
lassen wir uns über Geologie und Entwicklung der Landschaft
sowie über die historischen Hintergründe des Endlagers
für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) informieren. Wir
bitten um Selbstverpflegung. In Morsleben treffen wir auf den
dort an jedem 5. Sonntag des Monats stattfindenden Spaziergang
der Bürgerinitiative und schließen uns diesem an.
Hier wird ausführlich über die Sicherheitsprobleme des Endlagers informiert. Zurück nach Braunschweig besteht die Möglichkeit mit dem Zug ab Helmstedt (17:13, 18:14, 19:13) oder Marienborn (18:05, 20:05) zu fahren. Die entsprechenden Kosten sind selbst zu tragen. Über eine unverbindliche Anmeldung freuen wir uns.
Länge: 60 km
Wie kann die Energieversorgung der Zukunft aussehen?
Atomenergie hat darin keinen Platz. Nicht nur die ungelöste
Endlagerfrage verbietet es. Auch die ganzen Risiken vom
Uranabbau, Uran-Anreicherung über den Betrieb der
Atomkraftwerke bis hin zum Transport der Abfälle sind
k.o.-Kriterien gegen die Atomkraft. Außerderdem reagieren
Atomkraftwerke technisch gesehen viel zu langsam auf
Änderungen im Energiebedarf. Und natürlich kann fossile
Energie nicht als Alternative gesehen werden.
So wollen wir uns auf dieser Radtour echte Alternativen zur
Atomkraft ansehen. Es geht mit dem Rad durchs Braunschweiger
Umland zu mehrere Anlagen, die regenerativ Energie
erzeugen – der Windpark und das Solardach am Schacht
Konrad swie die Biogasanlage an der Asse stehen auf dem
Programm.
Länge: 80 km