Informationsveranstaltung des Koordinationskreis-Asse-IIam Donnerstag, 24. Mai 2007 Es wir über den Stand der Klage von Frau Irmela Wrede informieren und über die Gründe, warum die Klage eingereicht worden ist und wie wir den Verlauf der Klage erwarten. PresseechoBraunschweiger Zeitung, Wolfenbüttel - vom 26. Mai 2007, Wolfenbüttel Lokales, Seite 69 "Die besten Experten beteiligen"
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Irmela Wrede aus Mönchevahlberg (links) informierte im Dorfgemeinschaftshaus in Remlingen über das von ihr angestrengte Klageverfahren gegen das Niedersächsische Umweltministerium. Foto: Karl-Ernst Hueske |
von Karl-Ernst Hueske
REMLINGEN. "Ich bin 18 Jahre und will in dieser Gegend noch viele Jahre leben. Ich bin für die Rückholung des Atommülls aus der Asse. Nur so kann man den Atommüll besser beherrschen."
Der Ansicht des 18-jährigen Clemens Schwanhold aus Wolfenbüttel stimmten bei der Informationsveranstaltung zum Thema "Atommülllager Asse II - wie soll es weitergehen?" die meisten Anwesenden zu.
Weil, so Silke Westphal vom Veranstalter Asse-II-Koordinationskreis die Gesellschaft für Umwelt und Gesundheit als Betreiberin des Bergwerks derzeit keine Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung anbiete, sei der Koordinationskreis eingesprungen.
Der Koordinationskreis ist ein Zusammenschluss von regionalen und überregionalen Gruppen, die sich kritisch mit der Zukunft des Schachtes Asse II auseinander setzen. Eine Grundlage ist die Remlinger Erklärung (wir berichteten).
Die Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Remlingen bestand aus drei Teilen. Zunächst informierte die Mönchevahlberger Tischlermeisterin Irmela Wrede über das von ihr angestrengte Klageverfahren gegen das Niedersächsische Umweltministerium. Sie will für die Schließung des Bergwerks ein atomrechtliches Verfahren durchsetzen, damit auch "die Experten aus dem Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter beteiligt werden". "Die Gefahr, die von diesem Bergwerk und dem darin gelagerten Atommüll ausgeht, soll von den besten Experten, die wir haben, behandelt werden", forderte die Klägerin. Sie warb auch um Unterstützung für ihren Rechtshilfefonds.
13.000 Euro Spenden seien dort bereits eingegangen. Die erste Instanz, die Kosten von bis zu 40.000 Euro verursachen werde, sei durch weitere Darlehen und Einlagen der Mitglieder abgesichert, berichtete Claus Schröder vom Vorstand des Fonds.
Aber die Darlehen und Einlagen wollen die Fondsmitglieder möglichst schnell durch Spenden ersetzen, damit sie für die weiteren Schritte nach der Klage zum Beispiel unabhängige Gutachter mit Expertisen beauftragen können.
Auf die Gefahren, die vom Atommüllager ausgehen können, ging anschließend Udo Dettmann in seinem Vortrag "Vom Forschungsbergwerk zum Atommüllendlager?" ein. Die Mehrkosten der Rückholung im Vergleich zu den derzeitig kalkulierten Schließungskosten von 470 Millionen Euro gab er mit ebenfalls 470 Millionen Euro an.
Zum Schluss sprachen die Versammlungsteilnehmer über Strategien, bundesweit auf das Endlager aufmerksam zu machen.